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„Kanalsanierungsroboter sollen autonomer und intelligenter werden“


Interview mit den beiden Pipetronics-Geschäftsführern Christian Noll und Markus Brechwald über Herausforderungen in der Kanalsanierungsbranche, Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung und die Ziele ihres neuen Unternehmens

 

Wo sehen Sie die größten Trends und Herausforderungen in der Kanalsanierung?

Christian Noll: Wir glauben, dass die künftigen Entwicklungen in der Kanalsanierungsbranche vor allem durch zwei Faktoren bestimmt werden: Den Faktor `Effizienz` und den Faktor `Mensch`. In Deutschland und anderen Ländern sind die öffentlichen Budgets immer häufiger knapp bis sehr knapp, weshalb Ausschreibungen den günstigsten Anbieter bevorzugen. Aus diesem Grund wird die effiziente Durchführung von Sanierungen eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit aller Kanalsanierer – und die Frage, wie schnell und eigenständig die Roboter ihre Aufgaben erledigen können, wird immer wichtiger. Was den Faktor `Mensch` angeht, so stehen heute viele Kanalsanierungsunternehmen vor dem Problem, geeignete Mitarbeiter zu finden und zu halten. Die Bediener sind sehr gefragte Spezialisten mit besonderen technischen Fähigkeiten und Erwartungen an ihren Arbeitsplatz. Wenn Kanalsanierer deswegen künftig ausreichend Operateure gewinnen wollen, müssen sie ihnen mehr bieten als bisher – und dies bedeutet auch, dass Kanalsanierungsroboter einfacher, komfortabler und intuitiver zu bedienen sein müssen als bisher.

Wie möchte Pipetronics als neuer Anbieter diesen Herausforderungen begegnen?

Markus Brechwald: Wenn man die Kanalsanierungsrobotik mit anderen Technologiefeldern vergleicht, lässt sich vor allem eine erstaunliche Ungleichzeitigkeit der Entwicklungsdynamiken erkennen. Während die Megatrends Digitalisierung und Automatisierung nicht nur die meisten Industriesektoren, sondern auch den Alltag vieler Menschen völlig umgekrempelt haben, hat sich im Vergleich dazu die Digitalisierung und Automatisierung der Kanalsanierungsrobotik in den vergangenen Jahrzehnten allenfalls in Trippelschritten vorwärtsbewegt. Dabei können  gerade in der Kanalsanierungsrobotik diese Technologien für eine substanzielle Weiterentwicklung sorgen, die es einerseits ermöglicht, Sanierungsleistungen kostengünstiger auszuführen, und andererseits für die Operateure eine völlig neue Benutzererfahrung schafft. Es ist unser Ziel bei Pipetronics, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und der Digitalisierung für die Kanalsanierungsbranche zu nutzen: Kanalsanierungsroboter sollen autonomer und intelligenter werden.

Warum haben sich RELINEROBOTICS, Pipe-Robo-Tec und ITK Engineering zusammengetan, um diese Ziele zu erreichen?

Christian Noll: Eine grundlegende Weiterentwicklung der Kanalsanierungsrobotik erfordert eine gemeinsame Kraftanstrengung. Dies gilt sowohl mit Blick auf wirtschaftliche Anforderungen als auch hinsichtlich der Fachkompetenz. Die Zusammenführung von Kompetenzen in der Kanalsanierungsrobotik mit Kompetenzen der Automatisierungstechnik, wie wir sie durch die Gründung von Pipetronics vollzogen haben, ist bisher einmalig in der Kanalsanierungsbranche. Kanalsanierungsroboter sind eine kleine, extreme Nische mit geringen Stückzahlen und hoher Lebensdauer der Systeme. Um dem Markt zukunftsfähige Systeme zur Verfügung stellen zu können, ist die Bündelung der Kräfte der einzig richtige Weg – auch in punkto Investitionsschutz durch Service und Wartung. Der schnelle Service für Roboter auf der Baustelle ist enorm wichtig geworden. Längere Ausfallzeiten beeinflussen den Baustellenablauf negativ. Auch im Rahmen der Internationalisierungsstrategie ist ein schneller und effektiver Service ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Mit den Möglichkeiten, die die Pipetronics nun anbieten kann, lassen sich auch in verschiedenen Ländern umgehend Lösungen schaffen.

Die Weiterentwicklung des Themas Steuerung in der Kanalrobotik ist ein kritischer Erfolgsfaktor – nicht nur für uns, sondern für die Kanalsanierung generell. Mit Michael Englert von ITK haben wir für diese Aufgabe einen visionären IT-Denker an Bord. Sein Unternehmen mit hunderten Software-Ingenieuren und jahrzehntelanger Erfahrung in der Entwicklung von Steuerungen im Automotive-Bereich ist der perfekte Partner. Mit der Branchenerfahrung, die wir mitbringen und der Softwareintelligenz, die ITK mitbringt, sind wir bestmöglich für die Aufgabe gewappnet, die wir uns zu lösen vorgenommen haben. Außerdem entsteht so gleichzeitig die einzige Möglichkeit, dauerhaft den Service für bestehende Systeme auf qualitativ hochwertigem Niveau zu sichern.